Prof. Leo Kraemer
1944 in Püttlingen/Saar geboren, studierte er zunächst Kirchenmusik in Trier und Saarbrücken. Er vertiefte sein Wissen durch weitere Studien u.a. bei den Organisten Ludwig Doerr, Gaston Litaize und Michael Schneider, den Pianisten Adrian Aeschbacher und August Leopolder, sowie den Dirigenten Sergiu Celibidache, Günter Wand und Eugen Jochum.
Leo Kraemer ist Preisträger mehrerer internationaler Orgelwettbewerbe: Mendelssohn-Preis Berlin 1966, Brügge (Belgien) 1967, Pfälzische Musikgesellschaft 1969, Aosta (Italien) 1970.
Er ist gefragter Juror bei internationalen Orgelwettbewerben und konnte auch als Komponist auf sich aufmerksam machen. So schuf er u.a. 1992 im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz die "Salischen Impressionen", eine Orgelsolo-Komposition, komponierte 1999 nach einem Text von Friedrich Ebert die moselfränkische Weihnachtskantate "en Schdern fellt vom Himmel" und vertonte zur Amtseinführung Bischof Wiesemanns 2008 dessen Wahlspruch: "Lauda Sion Salvatorem" aus der Fronleichnams-Liturgie. Ebenso dokumentieren zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen seine künstlerische Aktivität als Organist und Dirigent.
38 Jahre lang, von 1971 bis 2009, prägte Leo Kraemer als Domorganist am Dom zu Speyer und ab 1990 als Domkapellmeister und somit Leiter des dortigen Domchores, nachhaltig das musikalische Geschehen an dieser bedeutenden europäischen Kathedrale.
Aus Anlass der 950-Jahr-Feier - der Grundsteinlegung des Speyerer Doms - wurde 1980 unter der Leitung Kraemers der internationale Orgelwettbewerb "Dom zu Speyer" ins Leben gerufen, woraus sich die "Internationalen Musiktage Dom zu Speyer" entwickelten und weit über die Grenzen hinaus Beachtung fanden.
Seine zyklischen Aufführungen (das gesamte Bach-Orgelwerk, die großen Messiaen-Zyklen, alle Bruckner Sinfonien) führten ihn schnell auf internationales Festspielparkett. Von 1992 bis 1994 war er Chefdirigent der Estnischen Philharmonie Tallinn, seit 1995 ist er "Exclusive Principal Conductor" der Philharmonie Minsk sowie ständiger Gastdirigent bei den St. Petersburger Philharmonikern und seit 1997 Chefdirigent des Kammerorchesters.
Leo Kraemer wurde 1998 zum Professor ernannt und unterrichtet an den Musikhochschulen Mannheim und Saarbrücken. Im Laufe seiner Lehrtätigkeit hat er bereits eine Vielzahl hochtalentierter junger Organisten ausgebildet. 2010 wurde ihm, aufgrund seiner herausragenden Verdienste, von Bundespräsident Horst Köhler, das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Als Mitgründer des 2009 ins Leben gerufenen internationalen "palatia Classic Festivals", leitet er sowohl das Barock-, Brass-, als auch das Vocal-Ensemble sowie die palatia Classic Kammerphilharmonie. Er ist Dirigent der "Saarland-Sinfonietta" und leitet den "Chor der Saarländischen Bachgesellschaft". Weitere Stätten seines derzeitigen Wirkens sind: Seoul (Korea), Tokio (Japan), Kasan (Russland), Mexiko-Stadt, Gdansk (Polen).
In Schwalbach-Hülzweiler übernahm Leo Kraemer 1969, als Nachfolger von Prof. Robert Leonardy, die musikalische Leitung des Philharmonischen Chores an der Saar und entwickelte ihn zu einem erfolgreichen Oratorienchor. In den 42 Jahren seiner bisherigen Chorleitertätigkeit, kamen unter seinem Dirigat mehr als 120 Orchesterwerke sowie zahlreiche A-cappella-Konzerte im In- und Ausland zur Aufführung.