Leo Krämer beeindruckt bei Jubiläumskonzert

von SZ-Mitarbeiterin Jutta Stamm | Saarbrücker Zeitung vom 14.07.2009

Feierliche Klänge in der Pfarrkirche in Hülzweiler - Auch die Chöre bewiesen ihr Können

Professor Leo Krämer dirigiert seit 40 Jahren den Philharmonischen Chor in Hülzweiler. Anlass genug, um alle Freunde der sakralen Musik zu einem festlichen Jubiläumskonzert in die Laurentiuskirche einzuladen.

Seine Leidenschaft gilt der Kunst des Orgelspiels, dem Dirigieren angesehener Orchester, dem Komponieren und - dem Chorgesang. Leo Krämer, Professor für Kirchenmusik, war mehr als 30 Jahre Domkapellmeister und Organist am Speyerer Dom. Seit 40 Jahren schon steht er dem Philharmonischen Chor vor, der als Chorgemeinschaft Cäcilia seine Wurzeln in Hülzweiler hat. Er hat ihn zum international anerkannten Oratorienchor gemacht.

Ebenso erfolgreich sind seine Chöre - der Chor der Saarländischen Bachgesellschaft mit Sitz in Saarbrücken und der Speyerer Domchor. Bei großen Aufführungen rückt man zusammen und beeindruckt nicht nur durch das Aufgebot von mehr als 100 Mitwirkenden, sondern mehr noch durch die ausgereifte Qualität des homogenen Klangs.

Krämer erreichte mit seinen Chören alles, was mit Laienensembles zu erreichen ist. Und da der "Maestro", wie ihn seine Sänger respektvoll nennen, bei allen Freunden der sakralen Musik geschätzt ist, strömten die Gratulanten trotz des herrlichen Sommerwetters in großer Zahl in die Pfarrkirche - obwohl das Programm schwere Kost bereit hielt: Monteverdi, Bach, Gabrieli und Hassler. Aber Krämer gab auch eine Kostprobe seiner Fertigkeiten als Organist und Komponist.

Virtuos spielte er eine "Orgelimprovisation über Themen aus Mendelssohns Sommernachtstraum". Später erstaunte er das Publikum mit dem "Lauda Sion Salvatorem", einem Hymnus, der - zumindest in einigen Passagen - an Orffs "Carmina Burana" erinnert und der den stimmlich bestens geschulten Sängerinnen und Sängern viel abverlangte. An der Orgel begleitete Bernd Braun.

Allen musikalischen Anforderungen gewachsen, meistern die Sänger schnelle Wechsel von Kontrasten ebenso wie kraftvolle Steigerungen. Und das strenge Dirigat des Maestros, der seine Lippen spitzt oder den Mund weit öffnet, treibt die Artikulation bis zur Perfektion. Ein besonderes Lob gilt den sehr schönen Legatobögen im Sopran. Auf der Basis überlegener Technik und einfühlsamer Interpretation gelingt jeder Vortrag.

Das Konzert bestritten neben dem Philharmonischen Chor der Bachchor und das Palatia-Classic Vocal-Ensemble. Erstmals spielte das neu gegründete Palatia-Classic Brass-Ensemble, das die Chorgemeinschaft sowohl beim festlichen Einstieg in das Konzert, als auch beim Ausklang mit Händels "Halleluja" sicher begleitete.